Arbeit mit den Farben

  1. Bedeutung der Farben

Die Wirkung der Farben hängt von ihren Schwingungen ab, von der Oktave, der sie angehören. Je feiner und reiner die Umgebung ist, wo die Farben hindurch gehen, desto klarer und heller sind sie, und ihre Wirkung ist viel besser, sowohl im organischen als auch im psychischen Sinne. Daher ist ihr Erscheinen in den unterschiedlichen Umgebungen verschieden, und demzufolge ist auch ihre Bedeutung unterschiedlich. Die Farben haben ein höheres und ein niedriges Erscheinen und vom Menschen selbst hängt es ab, welche Farbe er zu seiner Aura heranziehen wird – die höhere oder die niedrige. Meister Peter Deunov sagt: „Wenn ein Mensch eine erhabene Idee in seinem Leben hat, wenn er für Gott leben will, dann zieht er die höhere Farben heran und sie wirken sich wohltuend auf seine Entwicklung aus“.
Zum Beispiel: unter der Wirkung der roten Farbe beginnt in ihm das Göttliche Leben hineinzufließen, aber wenn ein Mensch Egoist ist und nur sich selber dient, so kann das Göttliche Leben, das die rote Farbe trägt, nicht durch ihn gehen. Der Egoismus ist das größte Hindernis zur Offenbarung des Göttlichen Lebens im Menschen. Hier liegt der Schlüssel für die Behandlung mit Farbstrahlen sowie ihre Verwendung als ein Mittel zur geistigen Entwicklung. Wenn sich ein Mensch mittels Farben behandeln will, ohne aber von innen die Bedingungen zum Heranziehen der höheren Farben zu schaffen, welche die einzigen mit heilbringender Wirkung sind, so wird dieser kein wesentliches Ergebnis erreichen.  Man muss sich vor allem seelisch so einstimmen, dass man ein guter Leiter für die oberen Schwingungen der Farbenstrahlen wird, um nutzbringend damit zu arbeiten. Dasselbe Gesetz haben wir auch bei der Annahme und Verarbeitung der Sonnenenergie in der organischen Welt.

Hier einige Haupteigenschaften, welche die Farben kennzeichnen:

Die rote Farbe bringt Trost, Macht, Sieg, Überwinden.
Die rote Farbe ist eine Erscheinung der höheren Welt. Sie ist ein Kennzeichen des Lebens, das in seiner ursprünglichen Offenbarung aus der Liebe hervorgeht. Deshalb hat die rote Farbe immer belebende Kräfte. In ihrer reinen Erscheinung ist sie so schön und zart, dass, wenn man sie einfach nur berührt, man die intensiven Schwingungen des höheren Lebens erhält. Aber je weiter hinunter die rote Farbe steigt, von einer Oktave in die andere, desto grober wird sie. In der physischen Welt wirkt die rote Farbe aufregend auf die Leute. Sie bringt Energie ins physische Feld, aber sie verstärkt vor allem die kämpferischen und zerstörenden Instinkte. Daher sind alle Wesen, welche auf die eine oder andere Weise rotes Licht in seiner niedrigsten Erscheinung in ihren Organismen aufgehäuft haben, äußerst aktiv und grob.

Die reine orange Farbe erzeugt ein edles Individualisieren, einen Aufschwung des persönlichen Selbstbewusstseins und einen Antrieb zur Äußerung. Die unreine orange Farbe unterstützt die Ruhmsucht, die Selbstsicherheit und den Egoismus.

Die reine gelbe Farbe bringt ein inneres Gleichgewicht zwischen Gedanken und Gefühlen. Sie bringt Frieden, Stille und Ruhe. Diese Farbe unterstützt die Entwicklung der Intelligenz und der mentalen Fähigkeiten. Wenn die Farbe in einer unreinen Art aufgenommen worden ist, so erzeugt sie schmerzhafte Krankheitszustände. Das seelische Gleichgewicht wird ebenso zerstört. Die persönlichen Gefühle, wie z.B. Stolz, werden intensiviert. 

Die grüne Farbe trägt bei zu: Wachstum, Entwicklung, Überfluss, Wohlergehen, Ruhe, Hoffnung, Frieden, Fruchtbarkeit. Wenn sie aber in einer unreinen Art wahrgenommen wird, oder wenn sie den anderen Farben überlegen wird, so hat sie eine negative Auswirkung beim Menschen – sie weckt in ihm die Habgier, die Gier nach persönlichem Eigentum.

Die hellblaue Farbe bringt in ihren höheren Schwingungen einen seelischen Aufschwung, sowie eine Erweiterung der Gefühle. Sie weckt die erhabensten Gefühle im Menschen auf, beflügelt seinen Idealismus und seinen Glauben. Wenn sie aber in einer geringen Menge in unreiner Art angenommen wird, so erzeugt sie Zweifel, Unglaube und Kleinmütigkeit.
Die dunkelblaue Farbe in ihrer reinen Art erzeugt Strenge, Härte, Entschlossenheit und Beständigkeit. In ihrer unreinen Art erzeugt sie Unbeständigkeit.

Die violette Farbe bringt: Kraft, Sanftmut, Ehre, Milde, Großzügigkeit, Barmherzigkeit und Macht. In ihrer unreinen Art führt sie zur Kleinmut.

Die Amethystfarbe trägt bei zu: Sanftmut, Vollkommenheit, Heiligkeit, Verehrung, Demut, Zurückgezogenheit.

Die Diamantfarbe trägt bei zu Fülle, Reinheit und Vollkommenheit.

Die weiße Farbe trägt bei zu Reinheit und Aufrichtigkeit. Dadurch drückt der Mensch seine Bereitschaft aus, Gott ohne jegliche äußeren Regeln und Methoden zu dienen.  

Damit man besser die Farben in unserer geistigen Arbeit anwenden kann, muss man wissen, dass jeder Farbe je ein Wochentag, ein Planet, eine Stunde, ein Musikton und eine Zahl zu geordnet sind.

Farbe Wochentag Planet Ton Zahl
Rot              Dienstag Mars C 9
Orange    Sonntag Sonne D 1
Gelb          Mittwoch Merkur   E 5
Grün         Montag Mond 2
Hellblau    Freitag Venus G 6
Dunkelblau       Donnerstag Jupiter   A 3
Violett         Samstag  Saturn H 7

 

                                 

Die Planetenstunden werden folgenderweise bestimmt:
Jeder Tag steht unter dem Einfluss eines Planeten. Die erste Stunde des Tages fängt mit dem Sonnenaufgang an und gehört demjenigen Planeten, der den Tag beherrscht. Zum Beispiel, wenn es Sonntag ist, und die Sonne um 6.00 Uhr aufgeht und der Tag eine Dauer von 12 Stunden hat, so ist die Zeit zwischen 6 und 7 unter dem Einfluss der Sonne,
7 bis 8 wird von Mars beeinflusst;
8 bis 9 Jupiter
9 bis 10 Saturn
10 bis 11 Mond
11 bis 12 Merkur
12 bis 13 Venus
13 bis 14 wiederum die Sonne usw.

Reihenfolge der Planeten:
Mond, Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter, Saturn.

Die Planetstunden sind nicht den normalen Stunden gleich, sie hängen nämlich von der Tageslänge ab. Der Tag fängt mit dem Sonnenaufgang an, und dauert bis zum Sonnenuntergang. Diese Zeit wird in 12 Teilen geteilt und ein jeder Teil stellt eine Planetstunde dar.

 

 

II. Behandlung mit Farben:

Eine jede Krankheit lässt sich mit Licht behandeln – rot, grün, blau, gelb, orange, violett – je nach der Krankheit wird auch das Licht gewählt.

Man nimmt ein Prisma und setzt es auf einen von der Sonne gut beleuchteten Platz, so dass man 3 - 4 Meter weit davon stehen kann; der Bogen, der gebildet wird, soll in die Augen reichen. Man konzentriert sich auf die gewünschte Farbe. 

Einige Beispiele für Behandlung mancher Krankheiten mit Farben:

Blutarmut – rote Farbe
Verdorbener Magen – grüne Farbe  
Erschüttertes Nervensystem – hellblaue Farbe
Neurasthenie, starke Empfindlichkeit (jeden Morgen Überguss mit blauen Lichtstrahlen auf Kopf, Brust und Magen) 
Zum Verhelfen der mentalen Entwicklung – gelbe Farbe
Zum physikalischen Wachstum – grüne Farbe
Gegen Angst – orange Farbe
Für Ruhe – blaue Farbe
Bei Entmutigung – gelbe Farbe
Bei schwachem Glauben – blaue Farbe
Zum Erwerb von Kräften – violette Farbe
Beim Unwohlsein – rosa Farbe 

 

III. Übungen mit den Farben

1.    Wenn Sie gesund sein wollen, so muss man jeden Tag, nach dem Sonnenaufgang, einen Überguss mit der dem Tag und der Stunde entsprechenden Farbe machen.

2.Machen Sie eine Übung mit Ein- und Ausatmen, wobei Sie in ihren Gedanken die weiße Farbe wahrnehmen. Sie muss von oben auf Sie wie eine Dusche fallen. Die Einatmungen erfolgen rhythmisch und dabei wird die rechte Hand bewegt.
Zählen Sie bis vier. Heben Sie ihre rechte Hand hinauf und beginnen Sie die Übung. Beim erstmaligen Zählen atmen Sie ein und sie setzen die Hand von A bis B hinunter. Beim zweiten Zählen atmen Sie aus und bewegen Sie ihre Hand links von B bis C. Beim dritten Zählen atmen Sie ein und bewegen Sie ihre Hand rechts von C bis D. Beim vierten Zählen atmen Sie aus und bewegen Sie ihre Hand hinauf von D bis A. Bei diesen Bewegungen wird ein menschliches Bein gebildet.

3. Zwei von Ihnen sollen zwei Glasprismen nehmen und in einer bestimmten Uhrzeit muss jeder von den beiden das Prisma in so eine Lage setzen, dass er den Sonnenspektrum erhält. Dann muss man sich gut die Farben, ihre Intensität und die Weite des Feldes merken. Wenn man dies gut begreift, dann konzentriert der eine seinen Gedanken stark auf eine der Farben. Dasselbe muss auch der andere machen. Nach einer gewissen Betrachtung soll jeder bestimmen, ob er eine gewisse Veränderung in einer der Farben im Spektrum gemerkt hat. Wenn die Beobachtung bei den beiden stark entwickelt ist, so werden sie eine gewisse Veränderung in dieser Farbe des Spektrums merken, worauf nämlich jeder einzeln seinen Gedanken konzentriert hat. Je stärker der Gedanke gewesen ist, desto klarer wird die Veränderung in der Farbe sein. Sie zeigt, dass eine bestimmte Intelligenz darauf gewirkt hat. Aus diesem Experiment werden Sie begreifen, wie das Licht wirkt, das von den vernünftigen Wesen ausgeht.