Gnoseologische Ideen: Die Erkenntnis-Theorie

Die spirituelle Theorie von Peter Deunov spricht von der dualen Natur der Dinge – geistige und materielle. Das wahre Wissen ist in dem geistigen Wesen der Objekte. Die materielle Form ist nur der Körper des realen Inhalts, des „inneren Sinns des Lebens“. Mit seinen Sinnen kann der Mensch nur die äußerliche Seite der Realität erkennen. Vor dem Erlernen des inneren Kerns muss man gut ihre Ergebnisse kennen. Wenn sich der Mensch als Gottesfunken erkennt, so wird er imstande sein, die Prozesse, die Kräfte sowie die Gesetze des ganzen Lebens als ein Instrument des wahren Wissens verstehen. In diesem Sinne taucht in der Lehre des Meisters der Okkultismus auf. Das okkulte Wissen schließt in sich Wissenschaften ein, die nicht offiziell anerkannt werden wie Astrologie, Kabbala, Chiromantie, Phrenologie, Numerologie u.a.
Der Glauben, als ein Prinzip des menschlichen Verstands, ist in der Lehre des Meisters die notwendige Bedingung für die Entwicklung des wahren Wissens. Der mystische Glauben beruht auf Erfahrungen der vergangenen Jahrhunderten, d.h. auf Erlebnissen, woran kein Zweifel besteht, da die Erfahrung die letzte Instanz des wahren Wissens ist.  Das Wesen des Glaubens besteht darin, dass die Verbindung zwischen zwei intelligenten Seelen im Weltall durch die Kraft der Liebe verwirklicht wird. Der mystische Glauben unter den Bedingungen des wahren Wissens führt zur Wahrheit. Die Wahrheit kann auch auf dem Wege der mystischen Intuition und des Glaubens erreicht werden, d.h. dass man sie mittels innerer Einsicht und mittels Verbindung zu den oberen Welten „erlebt“. Gott ist unerkennbar und die Wahrheit ist eine Erscheinung Gottes. Deshalb lässt sie sich nicht beschreiben und in den Kategorien des menschlichen Bewusstseins wahrnehmen, denn das bedeutet, dass man sie in ihrer Unendlichkeit und Ewigkeit begrenzen würde.
Die Lehre von Peter Deunov knüpfen an seine anthropologischen Auffassungen. Das Erkennen des Menschen führt zum Erkennen des Kosmos und umgekehrt. Diese Erkenntnis ist nicht das Ergebnis von irgendwelchen intellektuellen Konstruktionen – sie umfasst das lebendige Leben in seiner universellen Weite. Dieses ist das wahre Wissen, daß man auf Grund von Handlungen erreicht und nicht auf Grund von intellektuellen Konstruktionen.
Die Erkenntnis ist das Aufwachen des individuellen Bewusstseins. Und das Bewusstsein ist die Verpflichtung, welche der Mensch mit seiner Inkarnation mit sich trägt; das ist die Arbeit, die er verrichten muss, damit die Evolution in seinem Leben verwirklicht wird, wobei gleichzeitig auch die Möglichkeit zur Weiterentwicklung der Menschheit bekräftigt wird. Das Leben zwingt zum Aufwachen des Bewusstseins, sowie die Realisierung eines hohen Ideals - unter allen Umständen des Daseins - und die Erfüllung der christlichen Werte. Das Erreichen der wahren Erkenntnis ist nicht ohne ein reines Leben möglich, ohne die Reinheit des Erlebten und ohne das Vorhandensein von Tugenden. Die wahre Erkenntnis bedeutet das Entdecken des Wesentlichen, des Weisen, des Ewigen, des Absoluten. Sie wird nicht erworben, aber sie wird vervollkommnet. Die Erkenntnis wird gegeben. Und das nur denjenigen Menschen, welche imstande sind zu verstehen und einzuschätzen, was ihnen gegeben wird und dies dann in ihrem Leben anwenden. Die Erkenntnis beruht auf das Unveränderliche. 
Die wahre Vollkommenheit in der Erkenntnis wird durch annähern und harmonisieren an die höchste Wahrheit erreicht. Die höchste Wahrheit, das ist der Geist des Universums. Dieser Geist ist die wahre Realität des Daseins. Diese höchste Wahrheit kann nur demjenigen zugänglich sein, welcher zum wahren geistigen Leben herangewachsen ist. Sie wird vor allem mittels Intuition, innerer Einsicht und mittels Verbindung zum höheren göttlichen Bewusstsein erreicht. Sich in Harmonie mit dem oberen Dasein zu schwingen, es zu erleben und es zu verbreiten; dieses heißt vor allem die göttliche Liebe verbreiten. Denn Gott ist Liebe. Die intelligente Natur zeigt ihr Gesicht nur den Seelen, welche bis zu einem Grade herangewachsen sind, dass sie die höhere göttliche Liebe offenbaren. Ihnen offenbart die Natur ihre tiefsten Geheimnisse und ihre wahren Schönheiten.
Der Mensch – ein Teilchen des Kosmos – bleibt mit der Natur verbunden. Mit einer weisen Einsicht in die Dinge, mit schöpferischer Energie, mit Vorstellungskraft und mit Geist dringt er in die Gesetzmäßigkeiten ein, welche die Natur beherrschen. Seine Erkenntnis ist praktisch, sie ist von ihm erlebt, sie ist ein Ergebnis seiner Erfahrung. Die Erkenntnis bringt ihm Leben und Erneuerung und dadurch nähert man sich der kosmischen Harmonie. Sie gibt ihn Jugend, Selbstsicherheit, Kraft, geistiger Schönheit, Genugtuung und Vollkommenheit.
Nach Peter Deunov ist die Wahrheit die letzte Grenze des Daseins, sein oberstes Ziel. Hinter der Wahrheit gibt es nichts. Sie kann nicht ausgesprochen werden. Sie wird gelebt.
Alle Seelen, welche den Weg der Erkenntnis bis zu Ende gegangen sind und ihre irdische Evolution beendet haben, bilden die Universelle Weiße Bruderschaft, an deren Spitze Jesu Christi – der Sohn Gottes steht. Sie sind höhere Wesen, unsichtbare Helfer der Menschen. Unter ihnen wählt Gott große Meister und schickt sie auf die Erde, damit sie den Beginn jeder neuen Epoche einleiten. Der erhabenste unter ihnen ist Christi, der die Epoche der Liebe verkündet hatte. Die weißen Brüder sind Gottesdiener in der Verwirklichung seines universellen Plans sowie des Menschen auf seinem Weg zu Gott. Unter Großer Universeller Bruderschaft versteht Meister Peter Deunov: „… jene Hierarchie vernünftiger Wesen, die ihre Evolution Millionen und Milliarde Jahren vor Christi vollendet haben und nun den ganzen Kosmos lenken. Sie lenken es, weil sie an seinem Gründen teilgenommen haben, und dabei unter der unmittelbaren Führung des großen Göttlichen Geistes“.
Die Hauptidee in der Lehre des Meisters ist, dass der Mensch einerseits die göttlichen intelligenten Gesetzen besitzen muss und andererseits wie man sein Leben mit diesen Gesetzen harmonisieren kann. Das bedeutet, dass er wissen muss, wie er in sich selbst alles (weiter)entwickelt. Die Erkenntnis ist der Weg der Weisheit. Die Bedingung der Weisheit ist die Reinheit des Körpers und des Geistes. Auf dem Wege der Weisheit, wird der Verstand gereinigt. Der Mensch soll zur Wahrheit gelangen, das eigentliche Endziel der menschlichen Evolution. Die göttliche Wahrheit bringt vollständige Harmonie und Freiheit, die Gegensätze werden versöhnt besteht. 
In der Lehre von Peter Deunov wird der Erkenntnis den größten Platz eingeräumt. Da der Mensch die christliche Lehre nicht angewandt hat, muß er wissen, wie man sie praktisch anwendet. Die Belehrungen vom Meister, werden als Lektionen angenommen, die gut begriffen werden müssen. Die Lehre wird als spirituell bezeichnet. Seine Lehre besteht also aus Wissen und der Anwendung der Liebe.