Anthropologische Ideen: Ursprung und Wesen des Menschen. Ethik.

Der Mensch beteiligt sich am kosmischen Leben. Wie die ganze Realität, besteht auch der Mensch aus einem äußeren Kern; eine physikalische, vergängliche Seite;  und aus einem inneren Kern; der ewig ist, seine Seele, seinem Geist, ein Funke Gottes. „Indem Gott sich selbst begrenzt hat, hat er den Menschen geschaffen. Alle Wesen leben im Gott. Bevor ein Mensch geboren wird, „ist er in Ihm gewesen, genauso wie das Getreidekorn, das vor dem sähen in der Scheune des Landwirts gewesen ist.“ Der Mensch kommt auf die Erde mit dem einzigen Ziel zu lernen und zu schaffen, indem er „die Gottesliebe annimmt und zeigt“. Der Kranz der  Schöpfung, das ist der Mensch, den „der Gottesgeist von einem Sandkörnchen in eine Perle verwandelt hat.“ 
Das wahre Wesen des Menschen ist seine Seele und sein Geist, deshalb ist das Ziel seines Wesens, dass „die menschliche Seele wächst und dass der menschliche Geist nur gute Taten vollbringt“. Das Wachstum des Menschen besteht darin, dass er seine Seele von den Ketten der Materie, von allen Leiden befreit.
Der Mensch ist eine Offenbarung des einheitlichen Daseins: In ihm zeigt letzteres sein Wesen.
Der Mensch ist aber bei weitem nicht die oberste Erscheinung dieses Daseins.
Wie die Esoteriker aller Epochen verkündet haben, so ist der vollkommene Mensch, der Mensch, der seine irdische Evolution beendet hat, wirklich "ein Abbild Gottes“, ein „Sohn Gottes“, ein „Mikrokosmos“, das in sich die großen Kräfte und Geheimnisse des ganzen Seins verbirgt. Durch seine physischen Körper wird der Mensch zu einem Eins mit der materiellen Welt und durch seinen astralen (emotionalen, gefühlvollen) und mentalen (geistigen) Körper erfolgt seine Verbindung zu den höheren Welten. Er besitzt aber auch ein erhabeneres geistiges Leben, das ihn mit dem göttlichen Ursprung verknüpft. In seinem tiefen Wesen als Geist ist der Mensch ein Funken von jenem heiligen Feuer des Weltlebens, das wir Urgrund, Hauptbeginn und Gott nennen. Durch das menschliche Wesen, sowie durch die ganze Evolution der intelligenten Natur kommt dieser ursprüngliche Beginn in einer immer größeren Fülle und Vollständigkeit zum Vorschein. "Das Menschliche im Menschen, dies ist die Verpackung, und das Göttliche ist das Wesen der menschlichen Natur. In seiner jetzigen Form hat der Mensch nur teilweise sein ursprüngliches wahres Sein offenbart,  es wird sich später zeigen.“
Die geistige Evolution vom Menschen erfolgt nach den Gesetzen des Karma und der Wiedergeburt (Verkörperung). Das Karma bedeutet, dass man im gegenwärtigen Leben die Bedingungen für das nachstehende schafft. Es ist eine Vorbestimmung des Schicksals, das aber nicht absolut und unabänderlich ist – es lässt sich allmählich verändern – je nach den Taten des Menschen. Nach Meister Peter Deunov könnte das Karma auf Grund einer tiefen und aufrichtigen Reue vom Grund aus geändert werden, die Reue muss dann von konkreten Handlungen des gereinigten Bewusstseins gefolgt werden.  Der Begriff „Karma“ selbst hat einen sanskritischen Ursprung und bedeutet „Handlung“, „Wirkung“. 
Das Karmagesetz wurde zum ersten Mal in den religiös-philosophischen Lehren des antiken Indiens formuliert. Eine Reihe von okkulten Schulen und geistigen Strömungen, sowie Meister Peter Deunov, sehen dieses Gesetz als ein kosmisches Gesetz, als das Gesetz von Ursache und Wirkung. Nichts auf der Welt bleibt ohne Konsequenzen und alles ist bedingt. "Das Leben ist so beschaffen, dass jede Tat, egal welche, ihren Verdienst je nach ihrem inneren Wert erhält“. Deshalb gibt es in Wirklichkeit keinen Zufall, da die Welt eine Schöpfung und eine Manifestierung Gottes ist und Er ist der Beginn von allem ist und daher kann Er nichts schaffen, was sinnlos ist. In diesem Sinn hat auch das scheinbar zufällige in Wirklichkeit seinen Platz im Gottesplan.
Andererseits ist die Wiedergeburt der menschlichen Seele für ihre Evolution und ihrem Wachstum notwendig, da sie auf diese Art und Weise die notwendigen Erfahrungen sammelt und alle wichtigen Kenntnisse und Fähigkeiten kultiviert, so dass der Mensch so leben lernt, „wie Gott es erlassen hat“.

 
Wiedergeboren zu werden heißt „aufs Neue die Arbeit zu beginnen, die man verlassen hat.“ Auf diesem Weg wird früher oder später das Endziel des menschlichen Daseins erreicht – eine Vereinbarung mit dem Absoluten, eine Rückkehr zum Ausgangspunkt der geistigen Entwicklung. Der Sinn der Evolution der Seele besteht darin, dass im Endeffekt die Menschen Engel werden und zu ihrem himmlischen Vater zurückkehren werden. Der Weg zu Gott ist nicht direkt, wie der Mensch in seinem Stolz irrt, sondern geht durch die Hierarchie der Welten und der Wesen, die diese bewohnen. Die materielle Welt, wo wir unsere Entwicklung begonnen haben, wurde von Gott geschaffen, damit die menschliche Seele darin lernen kann. Die Erde ist eine wichtige kosmische Schule. Danach kann die Seele des Menschen seine Entwicklung in den „astralen“ (Gefühle), „mentalen“ (Intellekt), „kausalen“, „buddischen“ (Intuition) und „atmischen“ (Geist) Welt fortsetzen. Diese verschiedenen kosmischen Sphären werden ausführlich in der theosophischen Literatur interpretiert.
Meister Peter Deunov ergänzt das Bild über den Menschen mit folgender Behauptung: „Der Mensch existiert nicht nur auf der Erde, nicht nur im Sonnensystem. Er bewohnt das ganze All, alle Sonnen und Planeten. Die Planeten und die Sonnen werden von Wesen unterschiedlichen Niveaus bewohnt. Es ist nicht wichtig, was für einen Körper sie haben. Sie sind intelligente Wesen und gehören auch zur menschlichen Rasse. Diese Rasse entwickelt sich allmählich. Die Mehrzahl der menschlichen Wesen in den anderen Systemen sind viel weiter fortgeschritten als der Mensch, da sie früher aus der großen Urquelle des Lebens hervorgegangen sind. Ihre Weisheit ist so groß, dass die menschliche Kultur im Vergleich zu dieser (z.B.: auf Sirius), sich noch in Windeln befindet. Die Kinder der Sirius-Wesen sind weiter entwickelter als die Menschen. Aber der Mensch ist ein ewiger Reisender. Die Erde ist nie seine einzige Wohnung gewesen, sie wird es auch nicht bleiben.“
Nach dem Meister ist der Mensch der höchste Wert des einheitlichen Lebens. Seine moralische Welt zeichnet sich durch eine Reihe von Tugenden aus: Gerechtigkeit, Bescheidenheit, Wahrheit, Reinheit, Liebe, Bruderschaft, Fleiß. Der Mensch ist alleiniger Herr seines Schicksals, alleine verantwortlich für sein Glück oder Unglück. Er untersteht dem Gesetz der Wiedergeburt und mit jedem Leben geht er in Richtung zur geistigen Vervollkommnung. Das menschliche Leben, kollektiv und individuell, ist in einer unzertrennlichen Einheit mit dem Leben des ganzen Daseins; es wird gerichtet und geleitet von der großen göttlichen Intelligenz und Liebe. Die Liebe findet Ausdruck nicht nur in der eigentlichen Natur des Menschen, sondern auch in der Wahrheit, dass für jeden die Möglichkeiten für eine unbegrenzte Entwicklung und für einen geistigen Aufstieg, sowie für das Erreichen des wahren Glücks offen stehen.

Dazu sagt Peter Deunov folgendes: „… Wenn man von dem Menschen als Bild und Ebenbild Gottes spricht, so versteht man den Menschen in seiner ursprünglichen Erscheinung, also den sog. kosmischen Menschen.“
Die Geschichte des Menschen hat ihren Anfang in seiner Schöpfung durch Gott, hat sich aber nicht immer unter diesen Bedingungen entwickelt, der Mensch hat nicht immer sein irdisches Gesicht gehabt. Der Meister hebt hervor, dass die Entwicklung der menschlichen Geschichte in der Evolution seines Bewusstseins konzentriert ist. Der Mechanismus dieser Evolution besteht in der Wiedergeburt der Seele. So hat das Bewusstsein des Menschen aus dieser Perspektive folgende Stufen hinterlegt:
"primitives Kollektivbewusstsein" (Lemurisch – III. Wurzelrasse),
"Beginn des persönlichen Bewusstseins" (Atlantisch - IV. Wurzelrasse),
"Individualbewusstsein" (Weiß oder Arisch  - V. Wurzelrasse, wo wir heutzutage leben und deren Vertreter wir, gegenwärtige Menschen sind).
Die folgenden Etappen von der Evolution des Bewusstseins, die die Menschheit überwinden werden soll, sind wie folgt: kollektives, kosmisches, Göttliches Bewusstsein.
Der wichtigste Moment in der Entwicklungsphilosophie des Meisters ist die neue Epoche in der ganze Planet und die Menschheit jetzt eintreten. Sie hängt mit einer Energie zusammen, die vom „großen Zentrum der Intelligenz des Weltalls“ ausgesendet worden ist. In der neuen Epoche wird „die Erde aus der 13. Sphäre des Leidens rausgehen“ und in das Ära des Wassermanns eintreten.  Diese sechste Rasse, die einen Übergang zwischen Engel und Menschen darstellt; wird unter die Menschen kommen. Ihre Vertreter werden Propheten sein. Die neue Kultur der sechsten Rasse ist die Kultur der Liebe. Sie ist „jenes neue Leben, wo eine vollständige Freiheit herrschen wird und wo die Liebe ein allgemeines Gesetz für alle sein wird“; in unserer dunklen Welt wird das Reich der Gerechtigkeit eintreten, der Mensch wird die Naturgewalten der physischen Welt beherrschen; er wird frei und vernünftig sein und wird nicht von Leidenschaften geleitet, sondern vom spirituellen Wissen. Das Hauptprinzip der neuen Kultur wird „Leben für das Ganze“ sein – „die Idee, dass jeder für das Ganze leben muss – dies ist die große Grundlage des neuen Lebens, der neuen Kultur“. Die neue Menschheit wird nicht dem Egoismus, sondern dem Altruismus dienen. In der Zukunft wird, sozial gesehen, die Menschheit „eine riesige Gemeinschaft darstellen, indem die größeren Völker die älteren Brüder darstellen, und die kleineren Völker die jüngeren Brüder“. Von den slawischen Völkern wird erwartet, dass sie unter den Menschen „das Gefühl für der Brüderlichkeit“ einführen.
Mit dem Eintritt der Kultur der Liebe sind auch die Worte des Meisters vom Christus Kommen auf die Erde verbunden: „… und wahrhaftig, ist deshalb Christus gekommen, um uns Leben zu geben. Er hat die Liebe zum Nächsten gepredigt und verwirklicht.“ Die Menschheit hat seine Lehre nicht angewandt und ist deshalb nicht „in die Realität des Lebens eingetreten, wo es kein Tod gibt und wo die Dinge ununterbrochen sind.“ Bevor dieser Reich von Frieden und Harmonie eintritt, muss der Mensch ein Herr des Materiellen werden, was individuell, vergänglich und nicht dauerhaft ist und den menschlichen Geist in seinem Streben nach Unsterblichkeit begrenzt. Deshalb ist „Christi auf die Erde gekommen, damit er die Leute in die Flut des Lebens setzt, die wir Auferstehung nennen“.  Die Lehre vom Meister beruht in der Auffassung, dass sich Gott in einem Zustand der Liebe zum Menschen befindet und dieser Zustand ist unabänderlich. Er ist Milde. Das heißt, daß „wir alle in Gott leben“ – dies ist eine immanente Gegebenheit. Man muss die entgegengesetzte Abhängigkeit erreichen – „dass Gott in uns lebt“. Dies heißt, dass der Mensch in das ewige Leben der Harmonie und Einigkeit eintritt. Dies ist auch die wesentlichste Aufgabe des Menschen – dem Gott die Bedingungen einzuräumen, so dass Er in ihm lebt; das ewige Leben ist die Möglichkeit, sich im grenzhaften zu offenbaren. Indem man die Welt schafft, möchte der göttliche Kern des Menschen, daß er sein Charakter auf die Probe stellt, seine Vernunft und sein Herz erkennen und auch letztendlich sein wahres Wesen. Sowohl die Wege gut zu lernen und zu verstehen, die er gehen muss, damit er dieses oberste Ziel erreicht, daß Gott in ihm lebt.
Aus diesen Gründen existieren auf der Erde zwei entgegengesetzte Prinzipien – das Gute und das Böse. Das Gute ist ein Ausdruck des Gesetzes der Einheit und des Ganzen und ist eine Frucht der Liebe. Das Böse ist Ausdruck des entgegengesetzten Gesetzes – der Teile, des Endlichen, des Abgesonderten. Diese zwei Prinzipien sind Ausdruck der höchsten Vernunft in der Welt. Sie entsprechen den Etappen im Gesetz der zyklischen Entwicklung – Involution und Evolution. Schöpferisch ist aber das Prinzip des Guten, da es der schöpferischen Kraft,  der Liebe entstammt. Wenn man den Weg des Guten geht, erreicht man Leben, Licht und Freiheit, die die Früchte der Dreifaltigkeit Gottes: Liebe, Weisheit und Wahrheit sind. Damit man den Weg des Guten geht, muss man den drei Gesetzen der Liebe folgen: Liebe zum Gott, Liebe zum Nächsten und Liebe zu sich selbst.
Über das Problem des Guten und Bösen sagt Peter Deunov folgendes: „Das Böse und das Gute in der lebendigen Natur sind zwei Kräfte, mit denen sie arbeitet. Hinter dem Guten und dem Bösen steht die höchste Intelligenz, die alles nutzt. Der Mensch muss das Böse nicht bekämpfen. Er muss es nur vermeiden. Er muß dem Bösen das Gute entgegensetzen. Der Mensch, der am meisten das Böse bekämpft, macht die meisten Fehler.“  „… Es gibt ein kollektives Bewusstsein des Guten und ein kollektives Bewusstsein des Bösen vorhanden. Sie bilden zwei große Polen des Daseins.“
Ferner sprach der Meister über die Hölle:“… Sie ist ein Platz, wo das Böse sowohl drinnen, als auch draußen ist. Der Himmel ist ein Platz, wo das Gute sowohl drinnen, als auch draußen ist.“ Nach dem Meister, meint Christi eben das Gute, wenn er den Menschen empfiehlt im Himmel einen Schatz zu sammeln. Der Schatz, das ist das Gute, das der Mensch auf der Erde macht. Die Hauptmethode in der Lehre des Meisters in Bezug auf die Liebe als ein Prinzip ist das „Dienen“ – ein Begriff, der alle Tätigkeiten des Menschen betrifft, welche zu seiner Vervollkommnung nötig sind. Diese Vollkommenheit ist eine Bedingung, da die Liebe erlangt wird, wenn der Mensch seine geistige Entwicklung beendet hat. Oder anders gesagt – „Liebe“ ist zugleich Bedingung, Mittel und Ziel auf dem menschlichen Weg! Als Bedingung ist die selbstlose Liebe im Sinne gemeint; als Mittel ist die Liebe das Gesetz. Das Einhalten bringt den Menschen zu Gott. Die Liebe ist das ewige Leben in Harmonie und Einigkeit, das beim Mensch eintreten wird, wenn Gottes Liebe in ihm zu leben beginnt.
Das Dienen bedeutet, dass man den göttlichen Willen ausführt („In der Ausführung des Gottes Willens besteht die Kraft der menschlichen Seele“), daß man Harmonie mit den höheren Gesetzen erreicht, welche die intelligente Natur leiten. Der Mensch dient sich selbst, aber auch den andern, er dient allen Lebewesen auf der Welt, wobei er auf diese Weise eigentlich Gott dient. Das Dienen ist nicht eine Verpflichtung zum Gott, sondern eine höhere Erscheinung des freien Willens des Menschen. Das Dienen Gottes schließt in sich auch das Dienen anderen Menschen und das Dienen sich selbst ein. Dieses freiwillige Dienen gegenüber dem Allerhöchsten hängt damit zusammen, daß wir glauben, dass wir „von Ihm alles bekommen haben“.
Was bedeutet, dass der Mensch sich selbst dient? Dies heißt, dass er an sich selbst arbeitet. Er muss selber die Eigenschaften entwickeln, die für sein Wachstum notwendig sind: "die absolute innere Aufrichtigkeit, eine große moralische Kraft und die Opferbereitschaft, sowie die Bereitschaft das Niedrige in sich selbst zu transformieren, ein absolutes Gehorchen gegenüber dem Höheren, das in ihm spricht.“ Es gibt einen speziellen Weg zur Entwicklung und Befreiung der Seele: der Weg des Leidens. Das ist „das erste, was das Christentum für die Reinigung des Menschen empfiehlt“. Das Leiden bedeutet, dass der Mensch aus dem Bösen herausgeht und in das Gute hereinkommt. Die Erde ist ein Platz des Leidens, auf der sich der Mensch inkarniert, um zu lernen u.a. durch Leiden und  Prüfungen.
"Der spirituelle Mensch kämpft nicht „außerhalb“ um seine Ehre wiederherzustellen. Kein Gericht, keine Gesellschaft, keine Religion sind imstande die Ehre des Menschen wiederherzustellen, außer er selbst.“ Der Meister leitet auch ein weiteres Kriterium für das richtige Verhalten ab: „ Der spirituelle Mensch hat so ein Bewußtsein, daß er über keinem etwas Böse denkt. Er denkt von allen nur das Gute und rächt sich nie.
Nach Meister Peter Deunov befindet sich der Mensch in der gegenwärtigen Etappe seiner geistigen Entwicklung unter dem Einfluss folgender sieben Prinzipien:
Stolz, Ärger, Wollust, Feigheit, Geiz, Neid, Heißhunger.
Es ist notwendig, dass neue Prinzipien gegenüber seinem Nächsten kultiviert werden. Das erste Prinzip ist, daß keine Gewalt angewandt wird, da jede menschliche Seele geliebt werden muss – das ist die Geduld. Das zweite verlangt, dass man den Ärger und den Zorn transformiert – dies ist die Sanftmut. Und zum Schluß, das transformieren der Habgier und des Stolzes, was die wahre Demut ist. Peter Deunov empfiehlt: „Im Guten darf es kein Aufschub geben. Wenn man vorhat, etwas Gutes zu machen, muss man es sofort machen und nicht auf einen späteren Zeitpunkt verlegen. Wenn man es verlegt, verpasst man den Augenblick“. Und als Schlussfolgerung: „Vergessen Sie dabei aber nicht, dass man im Guten unbekannt bleiben soll, so, wie man bestrebt ist, im Bösen unbekannt zu bleiben.“

Das wichtigste Gesetz des sozialen Lebens ist das Gesetz des Dienens. Sein Wesen besteht darin, dass der Mensch nicht von der Sorge um sich selbst, oder vom Egoismus geleitet wird, sondern vom
Dienen gegenüber der Gemeinschaft, zum Ganzen. Gott gegenüber kann sich der Mensch bis auf die Position eines Sohn Gottes erheben, wenn er sein Ideal erreicht:

"Ein Herz rein wie ein Kristall, ein Verstand hell wie die Sonne, eine Seele weit wie das Weltall, der Geist mächtig wie Gott und eins mit  Gott!“

Die Grundprinzipien und Grundsätze in der Lehre vom Meister geben einen starken Glauben an Gott, sowie sein irdisches, sittliches und geistiges Potential, sie räumen dem Menschen eine entscheidende Rolle in der Veränderung der eigenen Lebensbedingungen ein. Die Zukunft des Menschen liegt in der Selbstvervollkommnung des Einzelnen. Deshalb wird eine neue Ära in den menschlichen Beziehungen eintreten: Brüderschaft, Verständnis, Altruismus. Der höchste moralische Wert ist die Selbstverleugnung, wobei darunter das Opfer des persönlichen Interesses verstanden wird, die vom Egoismus und im Namen der Gesellschaft entsteht.